Im äußersten Südosten von Aragón, wo das Land in Hügel und Schluchten wellt, entfaltet sich der Maestrazgo wie ein offenes Geschichtsbuch. Hier gibt es keinen Zeitdruck. Die Straße ist ein Faden, der mittelalterliche Dörfer, Burgen, Stadtmauern und Plätze miteinander verknüpft, die zeitlos erscheinen. Es ist eine Reise, die man langsam genießen sollte, im Rhythmus des Slow Driving, wobei die Landschaft und die Stille im Vordergrund stehen.
Ankunft in La Iglesuela del Cid: Stein und Adel
Unser Ausgangspunkt ist La Iglesuela del Cid, das aragonesische Tor zum Maestrazgo und die erste Überraschung der Reise. Wir wohnen in der Hospedería de La Iglesuela del Cid, einem historischen Gebäude, das den herrschaftlichen Charakter der Region mit der aragonesischen Herzlichkeit verbindet. Wir hätten auch andere Unterkünfte in der Umgebung wählen können, doch hier ist jeder Aufenthalt ein Hinweis auf die lokale Geschichte: hohe Decken, Steinmauern, Holzdecken.
Ein Spaziergang durch die gepflasterten Straßen bedeutet, Wappen geschmückte Eingänge, alte Palais und die Pfarrkirche der Reinigung zu entdecken, mit ihrem Turm im levantinischen Gotikstil. In der Umgebung breitet sich die Landschaft mit Wiesen und Terrassen aus, während Mandelbäume und Wacholder die Silhouette des teruelischen Landes zeichnen.
Cantavieja: historische Hauptstadt des Maestrazgo
Nur wenige Kilometer entfernt, auf einer Panoramastraße, erhebt sich Cantavieja, hoch oben auf einem Felsvorsprung. Ihr portiziertes Plaza und die Kirche der Himmelfahrt sind ein lebendiges Beispiel mittelalterlicher Stadtplanung. Die alte Burg, heute teilweise verschwunden, erinnert an ihre Rolle als Festung der Ritter des Templerordens und, Jahrhunderte später, als Epizentrum der Carlistenkriege.
Vom Aussichtspunkt aus entfaltet sich die Schlucht des Flusses Cantavieja zu unseren Füßen. Die Stille hier ist nicht Abwesenheit von Geräuschen, sondern Präsenz von Geschichte.
Mirambel: das Dorf, das geflüstert wird
Der nächste Halt ist Mirambel, eines der am besten erhaltenen, ummauerten Ensembles Spaniens, das für seine Restaurierung mit dem Europa Nostra Preis ausgezeichnet wurde. Durch das Portal de las Monjas einzutreten, bedeutet, eine Schwelle zu einer anderen Zeit zu überschreiten. Enge Gassen, Holzbalkone, handgefertigte Gitter und die allgegenwärtige Präsenz von Stein. Das Kloster der Augustinerinnen und die Pfarrkirche vervollständigen einen Besuch, der fast in Stille erlebt wird, als würde das Dorf selbst darum bitten, ohne Lärm betrachtet zu werden.
Die Rückkehr, ohne Eile
Diese Wochenendreise zielt nicht darauf ab, Kilometer zu sammeln, sondern Momente. Der Maestrazgo lädt dazu ein, ohne Eile zu fahren, an einem namenlosen Aussichtspunkt anzuhalten, mit einem Nachbarn auf einem Platz zu sprechen. Es ist ein Gebiet, das denjenigen belohnt, die geduldig hinsehen, wo das Erbe nicht nur monumental, sondern auch menschlich ist.
Den Maestrazgo zu verlassen bedeutet, Stein und Stille hinter sich zu lassen… um sie im Inneren zu tragen.










